Der Weg der Väter (1957)

Russische Quellen
https://azbyka.ru/otechnik/Sergej_Fudel/put-ottsov/
https://predanie.ru/fudel-sergey-iosifovich/put-otcov/
Einzelausgabe: Путь отцов (Moskau 2012, 352 S.)
Dreibändige Werkausgabe (Hg: Erzpr. N. V. Balaschow, L. I. Saraskina): Bd. II (Moskau 2003, S. 5 – 188)
Inhalt
Diese umfangreiche Schrift ist eine Zusammenschau der patristischen Lehre von der asketischen Praxis, durch die der Mensch sich mit Gottes Hilfe vom Weltlichen löst, seinen tiefen Fall und sein Bedürfnis nach Errettung erkennt und die Leidenschaften überwindet, um seinen höchsten Sinn zu erfüllen: den Heiligen Geist in sich aufzunehmen und die Gottesebenbildlichkeit aus Gnade zu gewinnen.
Augenfällig ist die Fülle an Zitaten der heiligen Väter – Sergej Fudel war sehr wohl bewusst, dass im Ergebnis der radikalen Verfolgung der Kirche sowie des Verbots und der Vernichtung eines Großteils des orthodoxen Schriftguts für die junge Generation kaum noch die Möglichkeit bestand, sich über diesen Weg der Errettung zuverlässig zu informieren. Auch wenn heute die Quellen dieser Lehre wieder frei zugänglich sind, bleibt das Werk eine gern gelesene umfassende Einführung in die Thematik für alle Suchenden.
Kapitel:
- Vorwort
- Kapitel 1. Die Kraft des Urquells
- Kapitel 2. Über die Gottesfurcht
- Kapitel 3. Über das asketische Werk und die Gnade
- Kapitel 4. Über die Enthaltsamkeit und das Gebet
- Kapitel 5. Über die Liebe
- Kapitel 6. Über das Gebet
- Kapitel 7. Erfüllung der Erwartungen
- Nachwort
Auszüge
Vorwort
„Binde dein schwerbeladenes Boot an das Schiff deiner Väter, und sie werden dich zu Jesus führen, Der dir Demut und Kraft und Verständnis, den Siegeskranz und Freude geben kann, Amen.“
Eww. Barsanuphius der Große und Johannes der Prophet (B, Antwort 258)
„Man muss auch zu denen, die nichts Gutes tun, Gutes sagen, damit auch sie, beschämt über ihre Worte, anfangen, Gutes zu tun“ – diese Worte des hl. Nilus vom Sinai (D II, 282) rechtfertigen gewissermaßen meinen Versuch, im Folgenden einige einführende Vorstellungen vom Großen Weg der asketischen Väter zu geben. Ihr Weg ist der Weg des Evangeliums, der Weg der treuen Jünger des Lehrers. Je mehr man ihren Worten lauscht, desto mehr atmet man die Luft des frühen Christentums. Aufgrund dieser Kraft des Evangeliums ist ihr Wort „ebenso lebendig und kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert“. „Die Schriften der Kirchenväter zu lesen“, sagt der hl. Bischof Ignatij Brjantschaninow, „ist in Ermangelung geisttragender Lehrer zum wichtigsten Führer für diejenigen geworden, die gerettet werden wollen …“ (B I, 111). „Durch (ihre) Lektüre haben wir Anteil am Heiligen Geist, der in den heiligen Vätern lebt“ (Hl. Ignatij Brjantschaninow).
Es lässt sich nicht leugnen, dass das geistliche Leben des heutigen Menschen mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, und die Schwierigkeit liegt darin, dass wir, schwache und zerstreute Menschen, durch irgendein unerbittliches Gesetz dieses geistigen Zeitalters dazu aufgerufen sind, inmitten der uns umgebenden Welt die ständige Erinnerung an Gott zu bewahren.
Natürlich, es war stets gefährlich zu glauben, es sei ausreichend, sich nur beim Stehen in der Kirche an Gott zu erinnern. Gebete sollen immer in der Seele erklingen: in der Kirche, zu Hause und auf der Straße. Dies ist der schmale Pfad des Christentums: Wir müssen Gott stets eingedenk sein.
„Der Weg Gottes ist ein tägliches Kreuz“, sagt der hl. Isaak der Syrer. „Niemand ist jemals in den Himmel aufgestiegen, solange er ein lauwarmes Leben führte … Der Weg Gottes wurde seit jeher und von Generation zu Generation durch das Kreuz und den Tod vorgezeichnet … Das ist der Wille des Geistes, dass die von Ihm Geliebten in den Wehen verbleiben sollen“ (D II, 666–667).
Doch je größer der Lärm und das Gerassel der Geschichte, desto schwieriger ist es, die Erinnerung an Gott in sich zu bewahren. Und diese Bewahrung ist unsere Bestimmung, wenn wir wollen, dass „der große Gedanke nicht stirbt“, der christliche Weg in der Geschichte nicht unterbrochen wird. „Im Gedenken an Gott liegt alle Macht“ (Hl. Feofan der Einsiedler, F II, 187).
„Das Leben der Seele“, sagten die Kirchenväter, „ist die unaufhörliche Erinnerung an Gott und die Liebe zu Ihm“ (Hl. Antonius der Große, Ot 33).
Die gesamte Lehre der Kirchenväter ist diesem Leben der Seele gewidmet.
Anhang: Vom Leben in der Welt
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